Sep 19 2009

Freitag, 18.09.09 Pulau Perhentian Besar (Perhentian Islands, Malaysia)

Heute hieß es wirklich früh aufstehen, denn der Transfer in Richtung Inselurlaub ging bereits um 10:15 Uhr. Davor mussten wir noch packen, duschen, frühstücken und runter in die Stadt gehen; denn wir hatten erfahren, dass auf den Inseln alles doppelt oder sogar dreimal so teuer ist, wie auf dem Festland, und deshalb wollten wir wenigstens noch ein paar Knabbereien einkaufen.

Und dann ging es auch schon los. Mit einem Mini-Bus machten wir uns auf den Weg in Richtung Ostküste Malaysias. Und der Bus war trotz Nebensaison sogar gut gefüllt. Wir waren 6 Passagiere. Nach 5 Minuten Fahrt klingelte dann das Handy unseres Chauffeurs und wir kehrten plötzlich um. Warum denn das, dachten wir uns.Doch dann stiegen noch 2 weitere Leute zu, die sich wohl sehr kurzfristig entschieden hatten, auf die Perhentian Inseln zu reisen. Knapp 3 Stunden waren wir unterwegs, als wir eine Pause einlegten. An einer Art Gasthaus machten wir Halt, und nach und nach trudelten verschiedene Busse aus den unterschiedlichsten Orten Malaysias mit vielen Backpackern und anderen Touristen ein.

Hier war also eine Art Bus- bzw. – Umsteigeknotenpunkt, und auch wir mussten den Bus wechseln.

Dann begaben wir uns auf eine wirklich halsbrecherische Weiterfahrt in Richtung Inseln unter Missachtung aller existierender Verkehrsregeln dieser Welt. Tempolimit bei Regen? Fehlanzeige! Abstand zum Vordermann? Was ist das!? Überholmanöver bei doppelt durchgezogener Linie und zwar 2 Autos und ein Roller gleichzeitig, obwohl man nicht weiß, ob Gegenverkehr kommt, weil man sich ja schließlich gerade an einer Kurve befindet – aber klar doch! Formel 1 und Michael Schumacher waren gestern, heute zählt nur noch unser Chauffeur, der bei der Sache auch noch laut lachend via Handy telefoniert und dass scheinbar alles ganz normal findet.

Wir haben überlebt und sind nach stundenlanger Fahrt am Hafen angekommen. Trotz des Tempos mit Verspätung. Und deshalb drängelten uns die Angestellten am Hafen von Kuala Besut auch entsprechend schnell zum Boot damit wir endlich übersetzen konnten, allerdings nicht ohne uns eine gute Fahrt gewünscht zu haben!

Wer nicht gerne Boot fährt, sollte von einem Besuch der Perhentian Islands Abstand nehmen. Nachdem wir alle mit Rettungswesten versorgt waren, sausste das kleine Speedboot nämlich mit einem wahnsinns Tempo über das Meer. Bei jeder Welle hüpfte das Boot und wir mit unserem Gepäck hoch, um dann wieder sehr hart und unsanft aufzusetzen. Der Wind und auch mehrmals die Gischt peitschten uns ins Gesicht. Und mir tat nach einer Viertelstunde schon der Hintern weh.

Doch für diese strapaziöse Überfahrt wurden wir mehr als belohnt. Die beiden Inseln sind wunderschön, das Wasser ist kristallklar und die Sonne hat gelacht. Einfach traumhaft.

Wir mussten – um auf die Insel zu kommen – vom Speedboot noch in ein kleineres Boot umsteigen. Und dann konnten wir einchecken. Unser kleiner, sehr einfacher Bungalow ist wirklich schnuckelig und gefällt uns sehr gut. Wir haben ein kleines Bad und eine Terrasse. Das letzte Tageslicht ausnutzend haben wir noch unser Moskitonetz über dem Bett befestigt, denn hier sind doch ein paar Stechviecher unterwegs.

Inzwischen war die Sonne untergegangen und wir waren noch kurz am Strand. Danach haben wir romantisch unser Abendessen direkt am Meer im Kerzenschein genossen.

Wort des Tages: Kamikaze-Fahrt