Jul 2 2011

Freitag, 02.07.10 Miami – Ft. Lauderdale (USA)

Mit dem Flughafenbus fuhren wir heute Morgen zum Flughafen Miami, wo wir mal wieder einen Mietwagen bei Alamo in Empfang nehmen wollten. In der kleinsten Kategorie Economy waren keine Autos mehr verfügbar, so dass wir einen Wagen der nächst höheren Klasse aussuchen durften. Aber: alle Autos waren innen dermaßen verdreckt, das war ehrlich unglaublich!

Klebrige Armaturen, Essensreste und zum Teil sogar Zigarettengestank (obwohl eigentlich alles Nichtraucher-Fahrzeuge sein müssten!). Eklig. Die Wagen wurden eindeutig nicht richtig gereinigt. Wir (und auch andere Kunden) beschwerten uns, aber außer abzuwarten, bis ein akzeptables Auto herein kam, blieb uns nicht übrig. Wir nahmen schließlich einen roten Hyundai, der halbwegs ok war. Aber das alles hatte uns echt Zeit gekostet, so dass wir uns schicken mussten, damit wir noch rechtzeitig zum Check Out im Hotel zurück waren.

Wir checkten also gerade noch rechtzeitig aus und machten uns dann auf den Weg in Richtung Fort Lauderdale. Das Wetter verschlechterte sich bereits und es sah nach Regen aus. Wir machten somit erst noch in der Aventura Mall halt und bummelten ein bisschen durch die Läden. Schließlich erreichten wir Fort Lauderdale, das nur ca. 30 Minuten von Miami entfernt ist. Alles war grau, der Himmel schon wolkenverhangen und auch abgesehen vom Wetter gefiel es uns hier nicht so wirklich. Kein Flair, kein Charme. Und jede Menge komische Leute und vor allem viele (leider arg junge) Junkies.

Wir steuerten das von uns reserviert Motel an, und auch hier war unser erster Eindruck negativ. Schon von außen sah das Seaside Motel recht trist und in die Jahre gekommen aus. Am Check Inn fand man zunächst unsere Reservierung nicht, die wir online über Booking.com getätigt hatten. Und das wäre wohl der Moment gewesen, den wir als Fügung hätten ansehen und ganz schnell wieder hätten gehen sollen. Doch wir sind (leider!) geblieben, denn wir hatten schon gestern außer dieser keine Unterkunft gefunden.

Wir bekamen dann ein Zimmer zugewiesen und stellten bald fest, dass der schlechte Eindruck uns nicht getäuscht hatte. Sowohl die Handtücher als auch das Bettzeug waren schmutzig. Igitt. Unser Hotel in Miami war so schön gewesen und jetzt diese Assel-Bude und keine Alternative in der Hinterhand. Hinzu kam, dass diese Online-Buchungen nicht erstattbar sind, und wir hatten blöderweise gleich 3 Nächte gebucht. Das machen wir normalerweise nicht, (eben genau um solche Situationen zu vermeiden), doch wegen des Independence Days am 4.7. empfahl es sich, eine Reservierung zu haben. Aber ich fand es hier absolut schrecklich, fühlte mich so unwohl, war ratlos und frustriert und den Tränen nahe.

Wir wollten noch etwas einkaufen und sagten an der Rezeption Bescheid, dass bitte die Bettwäsche gewechselt werden soll, was man uns zusagte. Doch als wir wieder kamen, war dies nicht geschehen, denn die Dame konnte angeblich bisher kein Zimmermädchen erreichen. Was für eine blöde Ausrede, denn wie schwer ist es denn bitte, ein Bett frisch zu beziehen?

Sie bot uns anstatt dessen an, in ein anderes Zimmer zu ziehen. Wir sahen uns das Alternativzimmer an, doch dort funktionierte weder Licht noch der Fernseher, und noch dazu stank es ganz widerlich. Wir fragten also, ob man uns frische Bettwäsche organisieren könne, dann beziehen wir  es halt selbst  und bleiben im ersten Zimmer. Es dauerte eine Ewigkeit, doch dann brachte man uns Bettwäsche, die zumindest keine sichtbaren Flecken hatte, dafür jedoch verdächtig stark nach sowas wie Febreze roch und recht knittrig war. Benutzt oder nur ungebügelt? Besser gar nicht erst darüber nachdenken… Stefan musste jetzt also trösten und wir krochen nur mit unseren Travel-Sheets und Schlafsack ins Bett. Das Wetter war auch entsprechend und glich sich der Stimmung an, es schüttete in Strömen und gewitterte.

Doch der Höhepunkt war noch nicht erreicht. Mitten in der Nacht wurden wir beide wach. Es pumperte, wir hörten Schreie, dann Gelächter. Ruhe. Wieder Stimmen, Geschrei. Und auf einmal klirrte Glas, eine Scheibe wurde eingeschmissen. Unsere?? Ich hatte so Angst. Was passierte hier? Stefan lurte durch den Vorhang nach draußen, sah Leute vor dem Zimmer schräg gegenüber. Wieder Stimmengewirr, Schreie, wieder splitterte Glas und Stefan fing an unseren Laptop, Dokumente, Geld usw. zu verstecken! Das trug nicht gerade zu meiner Beruhigung bei.

Dann wieder Geschrei, poltern. Wie sich im Endeffekt herausstellte, waren die Bewohner des Zimmers offensichtlich zugedröhnt bis oben hin, hatten im Zimmer gezündelt, etwas fing Feuer und die Scheibe zum Feuerlöscher wurde daraufhin eingeschlagen. Oh mein Gott, wo waren wir hier nur gelandet. An Schlaf war nicht mehr zu denken und für mich stand fest: nicht einen weiteren Tag bleiben wir hier. Unter keinen Umständen!

Wort des Tages: Horrornacht