Sep 23 2009

Dienstag, 22.09.09 Kuala Lumpur (Malaysia)

Die Küche ist morgens um kurz vor halb acht noch nicht in der Lage, Frühstück zu machen. In Malaysia dauert halt alles einfach ein bisschen länger, bis es in Gang kommt…

Somit geht es um 08:00 Uhr mit leerem Magen auf das Schnellboot zum Festland.

Eine asiatische Großfamilie ist zu diesem Zeitpunkt schon putzmunter und fröhlich. So muss ich – vor meinem Frühstückskaffee – schon als Fotomodell für ein gemeinsames Erinnerungsfoto mit der Tochter auf dem Boot herhalten. Ich gebe mir Mühe und lächle. Nach dem dritten Versuch ist der Fotograf (übrigens der kleine Bruder oder Cousin oder so ähnlich) zufrieden und die Fahrt geht los. Und ich kann meine Gesichtsmuskeln wieder entspannen! Es steigen noch ein paar Inselbewohner zu; damit ist das Boot dann auch mehr als voll, zumindest reichen die Rettungswesten nicht mehr für alle.

Am Festland angekommen müssen wir uns sputen, denn der Zeitplan ist knapp. Stefan und ich diskutieren noch kurz welchen Weg wir nehmen müssen, um zu unseren Bustickets zu gelangen. Ich setzte mich durch und habe Recht, und somit finden wir das besagte Büro zügig. Auch das Taxi kommt flott und so sind wir auf dem Weg nach Machang. Erst setzt uns der Taxler verkehrt ab und wir stehen vor einem noch geschlossenen “Büro” des Busunternehmens Transnassional. Rucksacktouristen sind hier wohl noch nicht an der Tagesordnung und so werden wir von den dort anwesenden Einheimischen ganz schön beäugt. Und dann neugierig befragt, wo wir denn hin wollen. Deren Neugierde ist unser Glück, denn sofort weisen sie uns darauf hin, dass wir hier verkehrt sind und pfeifen auch unseren Taxler sofort zurück, damit dieser uns an der richtigen Stelle, nämlich am Busbahnhof, absetzt. Dem Fahrer ist das peinlich und er entschuldigt sich zig-fach bei uns für den Fehler.

Und dann hieß es warten. Lange warten. Eigentlich sollte der Bus um 10:30 Uhr abfahren, doch unser Bus kam einfach nicht. Wir wurden schon ein bisschen nervös, weil es gar nicht so einfach war herauszufinden, welcher Bus denn überhaupt der unsere ist. Dieses System mit Busnummer und einer Verbindung von selbst gebastelten und handbeschrifteten Schildern im Bus mit dem Zielbahnhof war für uns nicht eindeutig zu durchschauen;-) Der nette Mann am Schalter war, nachdem Stefan schon das 3.mal gefragt hatte, ob denn dieser Bus der richtige sei, schon ein wenig genervt. Aber lieber der genervt als wir verkehrt im Bus oder der richtige Bus ohne uns auf dem Weg nach Kuala Lumpur. Mit mehr als 1 Std. Verspätung gingen wir aber letztendlich doch noch auf die Reise.

Der Bus war am Anfang schon recht gut gefüllt, doch nach und nach stiegen immer noch mehr Leute zu, bis auch der letzte Platz besetzt war. Wir hatten heute übrigens Pech. Die Aircondition an unserem Platz ließ sich nicht ausstellen; so haben wie sie mit Taschentüchern gestopft und trotzdem noch gefroren. Und dann setzte sich in die Reihe vor uns noch ein Pärchen, das eindeutig sehr krank war. Die gesamte Fahrt wurde gehustet und geschnupft und wir sehnten uns nach unserem Mundschutz – doch dieser war gut verpackt in unserem Rucksack und der wiederum im Kofferraum des Reisebusses. So diente Pulliärmel und Hemdkragen vor Mund und Nase als Bakterienbremse und wir hoffen weiterhin, dass wir nicht krank werden.

Endlich kamen wir dann in Kuala Lumpur an und haben uns nach der langen Fahrt ein Taxi zu unserem Hostel Reggea Guesthouse II (das wir gestern noch online reserviert hatten) genommen. Dort angekommen, erhielten wir dann die Hiobsbotschaft, dass sie leider überbucht seien und kein Private-Room mehr frei ist für uns. Nur noch der 6-er Dorm ist frei, momentan belegt mit 4 Jungs, wir könnten also die letzten beiden Betten bekommen und das natürlich für einen Sonderpreis. Was für ein Tag. Na toll. Wenn ich eines gar nicht mag, dann Schlafsäle. Aber Stefan hat zugesagt, dass wir das so machen, weil er keine Lust mehr hatte, sich auf die Suche nach einer alternativen Unterkunft für eine Nacht zu machen. Außerdem fand er den Rabatt klasse. Als ich jedoch erfahren habe, dass zwischenzeitlich im Reggae Guesthouse 1 doch noch ein Private-Room (allerdings superior und damit teurer als unser ursprünglich reserviertes Zimmer) verfügbar geworden war und Stefan das wg. dem höheren Preis abgelehnt hatte, war ich beleidigt. Das wird bestimmt eine tolle Nacht, mit 4 Anderen im Dorm (Schlafsaal)! Gute Nacht.

Wort des Tages: Schlafsaal