Okt 1 2009

Mittwoch, 30.09.09 Ko Samui –> Phuket (Thailand)

Es ist 06:10 Uhr, wir sind sehr, sehr müde und es klopft an unsere Bungalow-Tür. Der nette Rezeptionist teilt uns mit, dass der Fahrer schon da ist um uns zum Hafen zu bringen. Wow, der ist ja überpünktlich, wir sollten doch erst um 06:20 Uhr an der Straße warten…Also beeilen wir uns, checken aus und steigen in den Bus.

Wir sind die ersten und klappern in der nächsten knappen Stunde diverse Resorts und Bungalow-Anlagen ab und bald platzt der kleine Bus aus allen Nähten. Ca. 12 Personen + Gepäck und Fahrer…und dieser ist glücklicherweise mit dem Talent gesegnet, Trolleys, Koffer und Rucksäcke aufeinander zu stapeln, sodass sie bei einem – na ja sagen wir etwas zügigen Fahrstil – und ein bisschen Festhalten vom Stefan , dennoch halbwegs ihre Position beibehalten haben.

Am Hafen angekommen heißt es erst einmal warten. Der Busfahrer besorgt unsere Fahrkarten für die Fähre und bedeutet uns, samt Gepäck im Wartebereich Platz zu nehmen. Außerdem bekommen wir alle kleine Aufkleber ans T-Shirt. Die Aufschrift ist Thai – und ich glaube, dass dort unser Ziel, nämlich Phuket, vermerkt ist. Doch das bleibt eine Vermutung. Dann kommt das Schiff an und wir watscheln mit unseren Rucksäcken auf die Fähre, der Busfahrer bleibt zurück. Die Sitze auf dem Boot sind recht bequem und wir verschlafen – sanft von den Wellen geschaukelt – den Großteil der 1,5 – stündigen Überfahrt.

Am Hafen von Don Sak betreten wir dann thailändisches Festland und müssen uns erst einmal orientieren. Wo müssen wir hin und wo ist denn der Rest unserer Aufkleber-Reisegrupp? doch schon ruft es von verschiedenen Seiten  “where are you going?” – “ähm, Phuket” antworten wir, “ok, this way, this bus!” und schon werden wir in einen wartenden Bus geschoben, wo schon die anderen unserer Gruppe sitzen. Das Alles hat so ein bisschen den Charakter einer Schlepper-Bande (vom Bus ins Boot, in den nächsten Bus, immer andere Fahrer und alles immer schnell, schnell…). Aber gut, so läuft das halt hier.

Nach einer knappen Stunde Fahrt halten wir an und werden angewiesen, auszusteigen. Hier müssen wir auf den nächsten Bus warten heißt es und können etwas zu Essen kaufen, aufs Klo gehen etc. Und wir bekommen einen neuen Aufkleber, diesmal in lateinischer Schrift. Bei uns steht tatsächlich Phuket! Eine halbe Stunde später werden wir zu einem Tuk Tuk geführt, das soll uns und 4 weitere Reisende nun zu dem Ort bringen, wo der nächste Bus nach Phuket fährt. Die Fahrt, die angeblich nur 5 Minuten dauern sollte, dauerte dann mindestens 15 Minuten und uns erwartete dann auch nicht wie eigentlich versprochen ein public Bus sondern ein privater Mini-Van. Bis auf den letzten Platz gefüllt und mit jeder Menge Gepäck sowie Paketen  (das Busunternehmen spielt hier wohl auch Post) bis unters Dach gestapelt fahren wir dann endlich weiter in Richtung Phuket. Ohne Umsteigen.

Irgendwo in Phuket hält dann der Fahrer auf einmal an und die Tür öffnet sich. Welch ein Zufall, dort steht ein Taxifahrer, der anbietet für 500 Baht zum Hotel der Wahl zu fahren. Wir lehnen ab, schließlich soll die Fahrt ja zum Busbahnhof in Phuket gehen und das ist für uns am günstigsten. Ein englisches Pärchen, das mit uns gereist ist, nimmt an und steigt aus. Wir sind nun die einzigen Europäer unter lauter Thais, die nach und nach auf Zuruf zum Fahrer aussteigen. Schließlich biegt der Bus in eine Seitenstraße ab und es heißt, die Fahrt sei hier zu Ende. Die letzten Thais gehen ihres Weges und wir versuchen, mit dem Busfahrer zu diskutieren, denn dies ist eindeutig nicht der der Busbahnhof. Doch der hat auf einmal verlernt, englisch zu sprechen und grinst uns nur an. Zufällig sind aber wieder ein paar Taxi-Freunde anwesend, die uns natürlich überall hin fahren können…

Wir haben keine Ahnung, wo wir sind, nehmen aber unsere Rucksäcke und gehen. Das nervt wirklich, als Touri überall für blöd gehalten zu werden.

Wir entdecken dann schließlich ein Post-Office und wollen dort nach dem Busbahnhof fragen. Wir treffen dort auf einen netten Amerikaner, der seit 6 Jahren in Phuket lebt. Nachdem wir ihm unsere Geschichte erzählt haben, nimmt er uns in seinem Auto ein Stück mit. Er organisiert uns ein Tuk Tuk und verhandelt den Preis nach Karon zu unserem Hostel auf Thai mit dem Fahrer. Sehr sehr nett, wirklich super, dass wir ihn getroffen haben.

Dann sind wir endlich da. Das Zimmer ist schön und (zumindest oberflächlich) sauber. Für 12€ pro Nacht / Zimmer wirklich toll ausgestattet. Nach der Irrfahrt ist es schon spät geworden. Wir gehen noch kurz ans Meer und beobachten die tosenden Wellen. Danach gingen wir noch kurz was Essen und dann ab ins Bett.

Wort(e) des Tages: Nepper, Schlepper, Bauernfänger