Okt 13 2009

Montag, 12.10.09 Kanchanaburi (Thailand)

Es wurde mal wieder Zeit für einen fahrbaren Untersatz und so haben wir uns einen Roller gemietet, um unser heutiges Tagesprogramm bewältigen zu können.

Erste Station nach einem Frühstück mit Toast, Eiern und Speck war die Brücke am Kwai. Sie ist Teil der als ”Death-Railway” bekannten Eisenbahnlinie, die Thailand und Burma verbindet und während der Besatzungszeit der Japaner entstanden ist. Kriegsgefangene des 2 Weltkrieges wurden als Zwangsarbeiter herangezogen, um den Bau der Eisenbahnstrecke zu realisieren und starben zu Tausenden aufgrund der unmenschlichen Arbeitsbedingungen und schlechten hygienischen Verhältnisse.

Die ursprüngliche “Brücke am Kwai”, welche eine Holzkonstruktion war, wurde im 2. Weltkrieg während eines Luftangriffs von den Amerikanern zerstört. Die jetzige Brücke, die am selben Ort wieder aufgebaut wurde, besteht heute aus Stahl. Nur noch wenige Teile am Anfang und Ende der Brücke sind original erhalten.

Obwohl es sich also quasi um eine Replikation handelt, wollten wir es uns nicht nehmen lassen, diesen geschichtsträchtigen Ort zu besuchen und einmal über die Brücke zu laufen. Das ist im Übrigen kein leichtes Unterfangen, denn nur in der Mitte der Eisenbahnbrücke wurden Metallplatten verlegt, damit man nicht von Querbalken (Bahnschwellen) zu Querbalken oder gar auf den Schienen laufen muss. Ein Geländer gibt es nicht. Und bei menschlichem Gegenverkehr hat man entweder Glück und befindet sich gerade an einer der seitlichen Aussichtsplattformen, oder aber man muss ausweichen. Also seitlich neben den Metallplatten auf die nur rudimentär vorhandenen und nicht sehr vertrauenswürdig aussehenden Holzleisten treten. Nicht wirklich etwas für mich, wenn man nach unten sehen kann und dann auf den Fluss blickt, der relativ weit unter den eigenen Füßen vorbeirauscht. Und das alles ohne eine Möglichkeit, sich festhalten zu können. Nach der Hälfte der Brückenbegehung war für mich Schluss und ich bin umgekehrt. Das muss reichen an hautnahem geschichtlichem Erleben.

Nachdem wir also die Brücke fast überquert haben und wieder heil zurückgekommen sind,  haben wir das War II-Museum besucht. Hier gibt es eine Dokumentation von den Arbeiten an der Brücke und der Eisenbahnlinie, Kriegsrelikte wie Waffen, Motorräder, Helme, Bomben etc. und auch alles andere, was sich irgendwie ausstellen lässt – aber so gar nichts mit dem 2. Weltkrieg zu tun hat. So kann man z.B. auch Tonkrüge bewundern oder die Entwicklungsgeschichte des Menschen. Wirklich ein lustiges Sammelsurium aber auch einige interessante Dinge.

Das Museum hatte ein kleines Haustier, welches in einer friedlichen Ecke ein kleines Nickerchen hielt:

Anschließend sind wir noch über einen Markt geschlendert und haben dann einen weiteren Kriegsfriedhof besichtigt, den Chung Kai Allied War Cemetry.

Dann ging es weiter in Richtung einer der zahlreichen Tempelanlagen. Nach ein paar Fotos waren wir dann auch schon wieder “on the way” und haben an einem Einkaufszentrum Halt gemacht. Dort haben wir ein bisschen Obst eingekauft und eine kurze Hose für mich.

Mit dem Wetter hatten wir heute auch Glück. Es war richtig heiß, auch wenn es doch sehr bewölkt war. Das heftige Gewitter kam erst, als wir beim Abendessen saßen. Im Trockenen.

Wort des Tages: Brücke am Kwai