Okt 16 2009

Dienstag, 13.10.09 Kanchanaburi (Thailand)

In unserem Lonely Planet gibt es ein wunderbares Bild eines 7-stufigen Wasserfalls, der im Erawan-Nationalpark in der Provinz Kanachanaburi zu finden sein sollte. Ganz klar, dass wir dort hin wollten.

Wir haben den Bus um 10:15 Uhr am Bahnhof in Kanchanaburi erwischt. 50 Baht kostete das Ticket pro Person für die gut 1,5-stündige Fahrt in einem klapprigen Bus, in welchem der Sitzabstand selbst für mich schon knapp bemessen war. Aber egal, wir freuten uns auf den Ausflug zu den Wasserfällen und hatten extra Badesachen eingepackt, da man in den Naturbecken der Kaskaden auch schwimmen kann.

Als wir am Eingang des Parks hielten, stieg eine Thai-Frau ein und hielt uns ein Schild entgegen: “heavy rain last night. You can see only step 1 and step 2. No swimming. Too dangerous.” Wow. Was für eine Nachricht nach der langen Fahrt. Und was für eine Enttäuschung. Zwar kostete der Eintritt nun nur noch 100 Baht pro Person, aber würde sich das lohnen? Alle Touristen im Bus blickten etwas ratlos drein. Doch nach der Fahrt den nächsten Bus zurück zu nehmen, ohne irgend etwas gesehen zu haben, fanden wir auch blöd. Wir bezahlten also den reduzierten Eintritt von insgesamt 200 Baht (wie alle anderen Touristen auch) und stiegen aus dem Bus.

Am Anfang des Parks gab es eine Grobübersicht, in welcher die Wege und die 7 Stufen des Wasserfalls eingezeichnet waren. Nachdem wir uns orientiert hatten, marschierten wir los. Die Wege waren noch nass und matschig vom vielen Regen und wir waren froh, dass wir keine Flip-Flops sondern gescheite Schuhe an hatten. Bereits nach gut 5 Minuten Fußweg erreichten wir Stufe 1 der Erawan-Wasserfälle.

Dass es heftigst geregnet haben muss, war nicht zu übersehen. Das Wasser war eine braune Brühe – und nicht klar und blau, wie es sonst der Fall ist. Außerdem schoss eine Wassermengen hinunter, die ein Vielfaches des normalen Maßes sein musste. An vielen Stellen war das Wasser immer noch über das Ufer des Flusslaufes getreten.

Tja, wir machten uns auf zu Stufe 2 des Seven-Steps-Waterfalls. Diese lag nur wenige Meter höher als Stufe 1, weshalb wir sie nach einem sehr kurzen Fußmarsch schon erreicht hatten. Hier bot sich uns das selbe Bild. Tosende braune Wassermassen.

Laut und schon irgendwie beeindruckend, aber nicht wirklich “schön” und wahnsinnig enttäuschend, wenn man sich vorstellt, welch schönes Naturschauspiel hier eigentlich zu sehen wäre.

Weiter geht es nicht, der Weg wurde abgesperrt und mehrere Guides achteten darauf, dass niemand an der Sperre vorbei kam. Das ist sicherlich richtig, wenn es zu gefährlich ist, doch wenn man eben genau einmal die Möglichkeit hat, die Wasserfälle zu sehen und darf dann nicht wirklich hin, ist das mehr als ärgerlich.

Uns bleibt nur der Rückzug. Wir gingen noch ein paar Meter auf einer Art Wanderweg durch den Wald, bevor wir dann endgültig den Rückweg antraten. Wenigstens ist die Fahrt dann ganz nett gewesen, denn wir unterhielten uns mit Mike, 23, Amerikaner, der seit 8 Monaten in Thailand lebt und an einem Freiwilligen-Projekt teilnimmt. Sehr interessant, was er so erzählte – war der Ausflug also doch nicht ganz umsonst 🙂

Wort des Tages: Wasser(rein-)fall