Feb 23 2010

Samstag, 13.02.10 Lake Tekapo bis Mount Cook Village (Neuseeland)

Entgegen der schlechten Wetterprognose war heute ein schöner sonniger Tag! Wie wir uns doch inzwischen über einen warmen Sommertag freuen können… Wir fuhren deshalb zum Frühstücken an das Seeufer, und im Sonnenlicht wirkte der Lake Tekapo gleich noch türkiser als gestern.

So nutzten wir das tolle Wetter und knipsten auch die Church of the Good Shepherd noch einmal. Gerad rechtzeitig übrigens, bevor der erste Reisebus voll mit Japanern eintraf.

Nachdem wir dann ein bisschen am Seeufer umhergewandert sind, fuhren wir zum Mount John und dem dortigen Observatorium. Von hier aus hatten wir einen absolut traumhaften Blick über die ganze Gegend und konnten am Horizont sogar schon die schneebedeckten Gipfel der Southern Alps leuchten sehen. Wir wanderten hier noch ein paar kürzere Wanderwege entlang und fanden es hier einfach nur schön!

Dann brachen wir auf, zum Lake Pukaki, von wo aus man das erste mal den mächtigen Mount Cook sehen kann. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, denn die Sonne schien weiterhin und die Wolken am Himmel wurden auch immer weniger.

Schon auf der Fahrt zum Lake Pukaki erhaschten wir immer wieder einen tollen Blick auf die Berge und den Mount Cook, doch als wir dann direkt am See neben der i-Site standen, war die Sicht so gut wie perfekt. Der markante Gipfel des Mount Cook mit seiner unverwechselbaren Silhouette zeigte sich in voller Pracht und thronte wirklich majestätisch über dem See. Grandios.

Wir wollten aber natürlich noch viel näher ran und fuhren deshalb nach einer Pause am See weiter in Richtung Mount Cook Village.

Da die Sicht heute wirklich außerordentlich gut war, überlegten wir während der Fahrt hin und her, ob wir nicht einen Helikopter-Flug wagen sollten. Die Station von Helicopter Line am Glentanner Park lag auf unserer Route, und so hielten wir dort spontan an, um uns über die Optionen zu informieren. Da es heute zu windig war für Heli-Flüge, bot man uns einen Flug für morgen, 09:00 Uhr an. Und so schnell habe ich den Stefan nie zuvor eine Entscheidung treffen sehen: wir machten die Reservierung fest! Glücklicherweise bekamen wir über Spaceships 10% Ermäßigung auf den Flugpreis. Denn so kostete uns der Flug für uns beide nur noch 705 Dollar. Was für ein Schnäppchen!

Bis wir dann am Mount Cook Village ankamen, haben wir bestimmt noch 50 mal angehalten, um Fotos des Gipfels aus unterschiedlichen Perspektiven zu schießen.

Und dann haben wir noch zwei Wanderungen unternommen. Zunächst liefen wir im Tasman Valley den Tasman Glacier View Track. Hier kommt man an den zwar grün aussehenden aber “Bue Lakes” genannten Seen vorbei zu einem Aussichtspunkt an der Muräne des Tasman-Gletschers.

Hier sieht man zwar vom Gletscher selbst nicht viel mehr als den grauen, eisigen Schlamm vom See und Tasman-River, aber es war doch interessant, dass hier auf dem Tasman-Lake Eisberge schwimmen (bzw. inzwischen nur noch kleine Eisbergleins). Diese Eisbrocken sind mehrere hundert Jahre als, während der See selbst erst seit ein paar Jahrzehnten existiert! Klingt komisch, ist aber so 😉 Unglaublich aber wahr, der See bildete sich erst vor gut 30 Jahren, als riesige Eisflächen vom Tasman-Gletscher ablösten und geschmolzen sind. Hier herrschen wirklich Naturgewalten.

Dann sind wir noch einen Teil des Hooker-Valley-Tracks  gelaufen, zu dessen Beginn wir das Alpine Memorial besucht haben. Es steht am ehemaligen Standort des 1884 erbauten Hermitage-Hotels. Hier sind alle Namen der am Mount Cook verunglückten Bergsteiger angeschlagen, und das sind leider nicht wenige. Denn so toll dieser Gipfel auch anzusehen ist, der Gipfel und die umliegenden Berge sind einfach schwer zu bezwingen.

Unsere Wanderung führte uns über die ersten beiden Hängebrücken des Tracks, wobei es inzwischen so windig war, dass die Brücken schon schaukelten, ohne dass wir überhaupt einen Fuß auf sie gesetzt hatten. Und obwohl einige Meter über dem tobenden Gebirgsfluss, wurden wir dennoch nass, da der Wind die Gischt bis hoch zur Brücke trug.

Ab der zweiten Hängebrücke hat man einen unglaublich tollen Blick auf den Mount Cook, der mit 3755 Metern der höchste Berg Neuseelands ist (die Höhenangabe variiert übrigens in jedem Flyer, den wir bisher über den Mt. Cook in der Hand hatten). Wir bewunderten Aoraki, wie er von den Maori bezeichnet wird, gebührend, und kehrten dann um, denn es war inzwischen schon kurz vor 20:00 Uhr und ziemlich frisch geworden.

Wir fuhren dann zum Sir Edmund Hillary Alpine Centre, am Fuße des Mount Cook gelegen. Dort buchte Stefan sich für Stargazing ein, Sterne Gucken, in dieser tollen Kulisse. Er hatte Glück, denn wegen des kalten Windes und den aufziehenden Wolken hatten 9 von 11 Teilnehmern abgesagt. So musste sich Stefan das Teleskop, gigantische 12 Inch groß, lediglich mit einem Sternchen-Begeisterten aus Kanada teilen.

Nach diesem ereignisreichen Tag stellten wir uns zum Übernachten auf die White Horse Hill Camping Area des DOC, für 6 Dollar pro Person, und schliefen auch gleich ein.

Wort des Tages: Aoraki / Mount Cook