Feb 28 2010

Freitag, 19.02.10 The Catlins – Invercargill (Neuseeeland)

In der Nacht hatte es ganz schön geregnet, und auch als wir aufstanden war es kalt, grau und nass. Das Frühstück fiel deshalb eher schmal aus, zum Kaffeewasser kochen oder gar Eier bruzzeln war es uns zu frisch und regnerisch. Wir beschlossen, auch heute dem Wetter wieder zu trotzen, kramten die warmen Sachen raus und legten die Regenjacken bereit.

Auf einer Karte der Catlins hatten wir einen Ort namens Niagara entdeckt, wo auch die Niagara-Falls liegen sollten. Der Name versprach viel, und so bogen wir an der Straße ab. Wir parkten unser Auto und sahen an einem kleine Bach auch schon ein Schild mit der Aufschrift „Niagara Falls NZ“. Gespannt folgten wir dem Weg und kamen schließlich an die beeindruckenden Wasserfälle – beeindruckend mickrig und den Namen Wasserfall nicht wert 🙂 Da hat sich Witzbold einen sauberen Schenkelklopfer erlaubt, nachdem er offensichtlich Clowns gefrühstückt hatte.

Egal, wir fanden es lustig, haben dann noch das erklärende Hinweisschild zur nicht ganz ernst gemeinten Namensgebung fotografiert und sogar die Sonne lachte, wenn auch nur kurz. Dann setzten wir unseren Weg wieder fort und fuhren zu den Cathedral Caves am Waipati Beach.

Von der Hauptstraße führt eine Schotterstraße die letzten vielleicht 5 km zum Parkplatz. Da die Caves nur ca.1 Stunde vor und nach Gezeitentiefstand erreichbar sind, war auf der schmalen Straße ganz schön was Verkehr. Immer wieder musste man links ran fahren, damit 2 Autos aneinander vorbei passten. Am Parkplatz angekommen, bezahlten wir 10 Dollar Eintritt und machten uns von dort auf den Weg zu den Cathedral Caves, unten am Meer. Der Weg führte zunächst durch Wald und dann am Strand entlang.

Der Regen hatte inzwischen aufgehört und die Sonne spitzte immer mal wieder durch die Wolken, der Wind war jedoch nach wie vor extrem stark. Nach knapp 20 Minuten waren wir dann an den Caves. Der Name „Cathedral Caves“ ist wirklich passend, denn die Höhlen sind an manchen Stellen gut 30 Meter hoch. Wir gingen auf der einen Seite rein, liefen durch die recht dunklen Gänge und Hallen, und kamen auf der anderen Seite wieder raus. Dort war es schon recht nass, denn die Wellen kamen langsam zurück.

Die Höhlen sind wirklich sehenswert, und auch der Spaziergang dorthin macht Spaß. Der Weg zurück zum Auto dauerte dann etwas länger als der Hinweg, da wir ja jetzt bergauf laufen mussten.

Und dann waren wir auch schon wieder im Auto und auf dem Weg zum Slope Point, dem südlichsten Punkt auf neuseeländischem Festland. Auf der Strecke dorthin wurde gerade eine riesige Schafherde auf eine andere Weide getrieben. Das war vielleicht ein Spektakel und ein Geblöke! Die Hunde leisteten wirklich ganze Arbeit und trieben die Herde in die gewünschte Richtung, und wir freuten uns, dass wir das mal live und aus der Nähe sehen konnten.

Dann waren wir am Slope Point angekommen. Vom Parkplatz aus führte ein Weg über Weideland an den Klippen entlang zum südlichsten Punkt. Der Wind war jetzt so stark, dass man sich richtig in die Böen hineinlegen konnte und – ohne zu übertreiben – aufpassen musste, nicht weggepustet zu werden. Heftig!! Wir machten natürlich ein Bild von uns an diesem geographisch einmaligen Ort, denn diesen klassischen Kodakmoment darf man sich nicht entgehen lassen. Wir ließen uns dann zurück zum Auto wehen und waren schon ganz schön durchgefroren.

Doch wir wollten noch zum Waipapa Lighthouse, und setzten unsere fahrt deshalb gleich fort. Als wir dort angekommen waren, mussten wir erst einmal abwarten, bis der Regen wieder aufhörte. Wir nutzten diese Zeit, und machten uns Wasser heiß für Instantnudeln. Das dauerte bei dem Wind zwar etwas länger als gewöhnlich, aber es wärmte uns wieder etwas auf.

Dann haben wir uns den Leuchtturm angesehen und haben dann der Brandung zugeschaut, wie sie an die Steine am Strand knallte. Damit war das heutige Programm dann auch fast abgeschlossen.

Wir fuhren noch bis Invercargill der südlichsten und westlichsten Stadt Neuseelands. Es war schon recht spät, und das Wetter noch nicht wirklich besser geworden. Wir kauften im Supermarkt ein, cruisten ein bisschen durch die Straßen und fielen dann mal wieder bei Mc Donalds ein, um an eine Steckdose für den notorisch leeren Akku unseres Laptops zu kommen. Dann fuhren wir – eigentlich mehr auf der Suche nach einem Schlafplatz – nach Bluff, dem Hafen hier im Süden und das Tor zu Stewart Island.

Vom 265 Meter hohen Bluff Hill wollten wir noch kurz den Ausblick auf die Insel testen. Leider war die Nacht aber zu wolkig, so sahen wir nicht viel und kehrten um. Als wir die Straße wieder hinunter fuhren, holperte es ganz schön, und wir wunderten uns, da uns der schlechte Zustand der Straße beim Hinauffahren gar nicht aufgefallen war. War das wirklich die Straße? Nein, war es nicht. Wie wir feststellten, hatten wir hinten links einen platten Reifen! Na super. Wir hielten an, mitten in der Nacht, und der arme Stefan musste im Regen den Reifen wechseln.

Mit Ersatzreifen fuhren wir dann also zurück nach Invercargill, und stellten uns dort bei einem kleinen Park an den Straßenrand zum Übernachten.

Wort des Tages: Reifenpanne