Okt 21 2009

Dienstag, 20.10.09 Sukhothai (Thailand)

Da wir noch keine Lust haben, schon wieder einen Tag im Bus zu sitzen, bleiben wir heute noch in Sukhothai. Wir haben ausgeschlafen, gefrühstückt und uns gerade in unser Bungalow zurückgezogen, um Blog zu schreiben und Chiang Mai zu planen, als es an die Tür klopft.

“X” teilt uns mit, dass heute ein Boat Racing Festival stattfindet. Wir können mit Angestellten mitfahren, wenn wir uns das ansehen wollen. Wollen wir, keine Frage. 10 Minuten später sitzen wir im Auto und steigen dann bei einem Tempel aus. Hier ist jede Menge los. Es gibt zahlreiche Marktstände und eine Art “Volksfest” mit Schießbuden und Spicker-Ständen. Auch ein kleines Riesenrad steht hier.

Wir werden zum Fluss geführt, wo das Spektakel stattfinden soll und dürfen direkt hinter dem Bürgermeister auf Plastikstühlen Platz nehmen. Ich denke, es ist schon fast überflüssig zu erwähnen, dass wir mal wieder die einzigen NIcht-Asiaten waren…

Sofort bekommen wir einen Becher Wasser gereicht und sind bei der Hitze sehr dankbar dafür. Wir denken nicht eine Sekunde darüber nach, woher das Wasser kommt, auch wenn wir normalerweise darauf achten, nur verschlossene Wasserflaschen zu kaufen.

Wenn Thais auch normalerweise sehr zurückhaltend und eher leise sind, so haben wir heute hier die völlig gegenteilige Seite kennen lernen dürfen.

Es lief laute Musik, an beiden Flussufern haben sich viele Zuschauer versammelt, um das Ereignis anzusehen. Unterschiedliche Gruppen von Cheerleadern tanzten und es gab noch Moderatoren, die lauthals in einem Affen-Tempo ununterbrochen ins Mikrofon brüllten.

Zunächst wurde ausgelost, welche Teams gegeneinander antreten müssen und dann ging es los.

Die 1. Kategorie nenne ich jetzt einfach mal Wok-Bootfahren. Jeweils ein Ruderer saß in einem Wok, welcher in einem aufgeblasenen LKW-Schlauch angebracht war. Auf einer Strecke von 100 m galt es nun, um die Wette zu rudern. Die Menge feuerte ihren Favoriten lautstark an.

Die 2. Kategorie war eine Art Kanu-Rennen. 2 Boote traten wieder gegeneinander an. In jedem saßen 2 Leute, 1 vorne, 1 hinten. Dem Steuermann vorne wurde der Mund verbunden, damit er keine Kommandos geben kann, dem hinteren Paddler wurden die Augen verbunden. Und dann wurde das Startsignal gegeben und los ging es. Mehr kreuz und quer als gerade aus und oft genug gab es auch einen Crash oder sie fuhren gegen die Uferböschung. Ein Boot ging dabei kaputt! Die zuschauenden Thais waren nicht mehr auf ihren Stühlen zu halten, sprangen auf, feuerten an, freuten oder ärgerten sich über Sieg bzw. Niederlage ihres Favoriten. Es ist kaum zu beschreiben, welch ausgelassene Stimmung herrschte, und obwohl wir kaum etwas verstanden, wurden wir von der Stimmung mitgerissen. Es war einfach lustig!

Kategorie 3 waren Langboote mit je 5 – 8 Ruderern, die gegeneinander paddelten. Auch hier wurde überschwänglich angefeuert.

Als wir gegangen sind, hat sich der Bürgermeister persönlich verabschiedet und Stefan die Hand gereicht. Was für eine Ehre.

Der Rest des Tages verlief ruhig, und morgen werden wir dann weiterreisen nach Chiang Mai.

Wort des Tages: Boat Racing Festival