Feb 11 2010

Freitag, 29.01.10 Kaikoura (Neuseeland)

Das Wetter war heute wieder sehr bewölkt und trübe. Leider. Doch das hielt die überaus lästigen Sandflies in keiner Weise davon ab, ihre Angriffe zu starten, uns zu beißen und Blut zu saugen!

Sandfliegen sind böse Mini-Versionen der normalen, uns bekannten Fliegen, mit dem kleinen Unterschied dass sie hier beißen und wie Moskitos Blut saugen – und das nicht zu knapp. Die Stiche oder Bisse jucken fast noch mehr wie Moskito-Stiche. Sehr fies ist, dass Sandflies meist in riesigen Schwärmen auftreten und sich auch durch so gut wie nichts vertreiben lassen. Auch Insektenmittel wirken nur stark begrenzt.

Wir verzichteten deshalb auf unseren Morgenkaffee (das Wasserkochen hätte zu lange gedauert) und fuhren direkt nach Kaikoura. Am Lookout des Ortes hatten wir einen Ausblick runter auf das Städtchen und auf das Meer, sehr schön. Doch lange hielten wir uns nicht auf, denn der eigentliche Grund, warum wir nach Kaikoura gekommen waren, war Whale-Watching. Ja, wir wollen unbedingt Wale sehen!

Wir gingen also in die i-Site, die Touri-Info, und wurden dort von Doris über die Optionen informiert. Es gibt Whale-Watching per Boot, Flugzeug und Heli. Wir entschieden uns für die Bootsfahrt und reservierten uns 2 Plätze für die Fahrt um 15:30 Uhr. Laut Wettervorhersage sollte es bis dahin aufgeklart haben. Wir drückten die Daumen für besseres Wetter und besorgten uns in der Apotheke Tabletten gegen Seekrankheit, denn die See schein rau zu sein.

Wir hatten noch jede Menge Zeit bis zur Whale-Watching Tour, weshalb wir Baguette im Supermarkt besorgen und uns auf die Suche nach einem idyllischen Plätzchen für´s Frühstück begaben. Wir fuhren nichtsahnend zum neuen Pier, und fanden uns bei der Eröffnung der neuen Anlegestelle sowie Jungfernfahrt des neuesten Bootes der Küstenwache wieder! Der Bürgermeister (und andere wichtige Personen) hielt eine Rede und schnitt schließlich das Band unter Beifall der Zuschauer durch.

no images were found

Dann hatten wir das Glück und durften mit ein paar anderen Leuten auf das Küstenwache-Boot zu einer kurzen Spritztour. Während ich ablehnen musste, da ich das mit leerem Magen nicht überstanden  hätte, freute sich Stefan umso mehr über dieses unverhoffte Angebot und fuhr mit. Es hat ihm gut gefallen, und man hat dazu ja nicht jeden Tag die Gelegenheit.

Wir machten danach nur schnell Brotzeit am Straßenrand und fuhren dann zur Robbenkolonie, die sich mit heftig-würzigem Geruch schon meterweit im Voraus “erriechen” ließ! Örgs. Pfui.

Aber die Tiere waren sehr niedlich und damit die Geruchsbelästigung wert. Wir sahen einige nette Robben, die toll für uns posiert haben oder aber auch nur faul in der Sonne lagen. Eine Robbe war wohl der Clown der Kolonie, und schwamm vor uns im Wasser, drehte sich dabei um die eigene Achse und rieb immer ihre Flossen aneinander, einfach drollig! Robben können aber auch böse werden und furchtbar fauchen, wenn man ihnen zu nahe kommt und sind gar nicht so ungefährlich – vor allem wenn es Jungtiere gibt. Doch Robbenbabys haben wir hier noch nicht gesehen.

Wir machten uns dann auf den Rückweg in die Stadt und stellten fest, dass das Wetter leider gar nicht aufklarte sondern eher der Nebel dichter wurde. 20 Minuten vor Abfahrt zu unserer Walbeobachtung fanden wir uns dann bei der Station von Whale Watch Kaikoura ein. Ein Informationsschild am Check-In-Counter wies gleich darauf hin, dass aufgrund starken Nebels die Sicht auf dem Meer heute stark eingeschränkt wäre. Das klang ja gar nicht toll. Wir überlegten, was wir machen sollten. Doch als wir am Schalter anstanden, wurde die Tour schließlich abgesagt wegen des schlechten Wetters. Doof, aber immer noch besser, als raus zu fahren und nichts außer Nebel zu sehen. Wir buchten somit auf morgen um, Abfahrt 07:45 Uhr.

Als wir wieder am Strand standen, war zwar die Sonne wieder da, doch auf dem Meer war wirklich eine dicke Nebelwand, so dass die Entscheidung, die Tour abzusagen, auf jeden Fall Sinn machte. Die Firma schickt nämlich immer Hubschrauber vor einer Fahrt los, um die Sicht zu prüfen und Wale zu erspähen. 80 % des Geldes bekommt man zurück erstattet, sollten keine Wale erspäht werden. Mal sehen, was der morgige Tag bringt.

Wir fuhren dann an der Küste entlang Richtung Norden, und kamen nach ca. 20 Km zum berühmten Nin´s Bin Imbiss Stand. Die Gegend hier ist bekannt für seinen Reichtum an Crayfish (Langusten) und Nin´s Bin eine Imbissbude, die diesen fangfrisch verkauft und zubereitet.

Sauteuer wie diese Krustentierchen hier sind, haben wir uns doch eines gegönnt, für 35 Dollar! Eine Hälfte gab es mit Zitrone, die andere Hälfte mit Knoblauchbutter. Viel dran war nicht, aber gut geschmeckt hat sie uns!

Noch etwas weiter nördlich war ein toller Aussichtspunkt, der Ohau-Point-Lookout, und hier tummelten sich wirklich 100er von Robben an der Küste. Sogar jeden Menge Robben-Babys waren zu sehen, die fröhlich in einem Felsenpool planschten. Herrlich, diesem Treiben aus der Nähe zu zu sehen und einfach goldig!

So langsam stellte sich die Frage nach einem Schlafplatz für heute Nacht. Rest-Areas sind hier recht rar und wildes Campen im Stadtgebiet außerhalb von Campingplätzen nicht erlaubt.

Da der Platz an der Imbissbude ganz nett war, kam Stefan auf die Idee, dort anzufragen, ob wir über Nacht stehen bleiben dürften Und siehe da, es war überhaupt kein Thema, wir erhielten die Erlaubnis.

So schliefen wir mit Blick auf´s Meer ein und freuten uns schon sehr auf die morgige Whale-Watching Fahrt.

Wort des Tages: Crayfish