Feb 14 2010

Donnerstag, 04.02.10 Lake Brunner bis Arthurs Pass (Neuseeland)

Was für ein herrlicher Morgen mit Sonnenschein und leckerem Frühstück am See. So schön kann ein Tag beginnen. Dies sind die Momente auf unserer Reise, in welchen wir einfach nur zufrieden und glücklich sind und den Moment genießen. Das ist Luxus, finden wir.

Wir brachen gegen 10:00 Uhr auf; heute wollten wir nämlich zum Ort Arthurs Pass, einem kleinen Bergdorf mit 62 Einwohnern mitten im Gebirge. Schon die Autofahrt dorthin war landschaftlich gigantisch. Am Lake Poerua mussten wir einfach anhalten, denn selten haben wir bisher einen so malerischen und friedvollen Platz gesehen. Die Berge spiegelten sich im See und es gab hier unzählige Libellen in schillernden Farben, die fröhlich durch die Luft kreisten. Man hörte nichts, außer die Geräusche der Natur.

Als wir uns dann losreißen konnten von diesem Ort, fuhren wir die Strecke weiter bis Otira, und versuchten immer wieder, die Szenerie in Fotos festzuhalten.

Am Otira Viadukt Lookout machten wir dann wieder Halt. Hier konnte man schon sehen, wie riesig die Berge hier waren, und wie winzig die eigentlich große und lange Brücke vor diesem Panorama wirkte.

Dann fuhren wir in den kleinen Ort Arthurs Pass, am gleichnamigen Arthurs Pass gelegen.Hier gibt es lediglich eine Hauptstraße und links und rechts davon ein paar Häuser bzw. Hütten der Einheimischen und ansonsten Unterkünfte für Touristen, ein Restaurant, eine Tanksäule und ein kleines Post-Office.

Dafür wimmelte es hier aber nur so vor lauter Touristen, unvorstellbar. Wir gingen direkt zur Visitor-Info und ließen uns Infos zu Wanderungen sowie Wetterverhältnissen geben. Es gibt unzählige Wanderwege unterschiedlicher Dauer und Schwierigkeitsgrade, so dass man hier ohne Weiteres mehrere Tage mit Hiken verbringen kann.

Da es heute schon zu spät war für eine ganztägige Tour, suchten wir uns mehrere kürzere  Routen aus dem Verzeichnis aus, das wir für 2 Dollar in der Info gekauft hatten. Diese Broschüren sind wirklich hilfreich, denn sie beschreiben die unterschiedlichen Wanderwege, die Dauer, Start- bzw. Endpunkte sodass sich die Investition von diesem geringen Betrag schon rentiert.

Wir packten Proviant und Wasser in unsere Rucksäcke, schmissen uns in wandertaugliche Klamotten und liefen bei strahlendem Sonnenschein und mehr als 30 Grad den Devils Punchbowl Falls Track. Wie der Name schon verrät, führt die insgesamt knapp 1-stündige Wanderung zu einem wirklich tollen Wasserfall.

Der Weg hinauf führt über eine Menge Stufen, so dass man (oder ich) schon ein bisschen ins Schnaufen kommt. Aber sonst ist der Weg nicht wirklich anspruchsvoll.

Der Wasserfall selbst ist absolut toll. Wenn man sich vor der Aussichtsplattform an den Treppen vorbei schleicht, kann man sogar direkt ans Wasser (natürlich inoffiziell), und hier ist es eindeutig schöner als oben am Lookout. Obwohl klirrend kalt, sind wir doch ein bisschen durchs Wasser, es war einfach toll.

Dann machten wir uns auf den Rückweg, denn wir wollten auch noch den 1,5-stündigen Bridal Veil-Track laufen. Dieser geht nach der 2. Brücke am Anfang vom Devils Punchbowl Falls Track ab und führte die meiste Zeit schlängelnd durch Wald.

Nach ca. 40 Minuten erreichten wir wieder einen Lookout mit Blick auf kleine Wasserfälle.

Der Weg ist bis auf einen anstrengenden, steilen Teil ca. bei der Hälfte des Weges auch moderat zu gehen. Da wir am Endpunkt des Tracks nicht wieder den selben Weg zurück gehen wollten, gingen wir an der Straße zurück in den Ort.

Wieder am Auto angekommen, gabs eine Kleinigkeit zu Essen und eine Toilettenpause. Und da wir heute gar nicht genug kriegen konnten, fuhren wir noch zum Ausgangspunkt der Old Coach Road. Dies ist ein 30-minütiger Walk auf einem Teil der alten Kutschen-Strecke. Ehrlich gesagt ist dieser Weg nicht wirklich sehenswert, auch wenn es sich um eine historische Stätte handelt. Da schaut man sich doch lieber die ausgestellte Cobb & Co-Kutsche in der Visitor-Info an, wenn man an der Geschichte dieser Gegend interessiert ist und spart sich diesen Walk.

Jetzt knurrte aber der Magen und für heute ließen wir das Wandern gut sein. Wir parkten auf dem Parkplatz beim Bridal Veil Track, da es hier einigermaßen windgeschützt war. Als wir kochten (Reis und Tomatensalat) lockte das vier Keas an. Diese Art Papageien sind immer hungrig und auf der Suche nach Futter, außerdem sind sie hochintelligent. Auch uns wollten sie unser Abendessen streitig machen, und so verzogen wir uns mit unserem Mahl ins Auto. Ein Kea landete dann auf der Windschutzscheibe, und versuchte die Gummidichtung herauszupicken. Frecher Vogel!

Dann fuhren wir zu unsere Schlafstätte, einem Parkplatz zu weiteren Wanderwegen kurz außerhalb des Ortes. Gegen 22:30 Uhr lagen wir dann im Bett. Morgen wollen wir nämlich eine Tageswanderung in Angriff nehmen, und dafür wollen wir ja schließlich ausgeschlafen sein.

Wort des Tages: Triple-Wanderung.