Sep 16 2009

Mittwoch, 16.09.09 Tanah Rata (Cameron Highlands, Malaysia)

Wir wachen auf und die Sonne scheint 😉 Das gleicht nach dem Regenwetter von gestern schon fast einem Wunder. Und meine Laune ist im Gegensatz zu gestern auch himmlisch.

Ich habe ĂŒber Nacht beschlossen, mich mit der Situation zu arrangieren. Gemeinsam mit dem Stefan wird also zunĂ€chst das Klo nach Spinnen abgescannt, damit so eine Situation wie gestern nicht noch einmal vorkommt. Und danach gibt es ein wirklich gutes FrĂŒhstĂŒck mit RĂŒhrei auf Buttertoast und Kaffee und Tee. Jetzt bin ich wieder versöhnt.

Mutig probiere ich dann die Duschen aus. Das Wasser kommt entweder eiskalt oder kochend heiß aus der Leitung, sodass ich abwechselnd den einen Hahn zudrehe und den anderen auf. So hat man nĂ€mlich fĂŒr knapp 5 Sekunden eine annehmbare Wassertemperatur.

Wir beschließen heute auf eigene Faust im Dschungel hiken zu gehen. Im Lonley Planet ist zu lesen, dass die Wege sehr schlecht markiert sind. Wir fotografieren deshalb in unserem Guesthouse noch die AushĂ€nge der kurzen Beschreibungen der verschiedenen Wege und die Karte ab und machen uns dann auf den Weg.

Schon nach ein paar Minuten spricht uns ein – offensichtlich nicht lizensierter – Guide an und fragt, ob er uns fĂŒhren soll. Nein danke, wir gehen alleine! Allerdings stellen wir wirklich bald fest, dass die Wege, oder besser gesagt die Trampelpfade mehr erahnt werden mĂŒssen als markiert sind. So manches Mal wissen wir deshalb nicht genau, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind
 Der Trail selber ist aber wirklich toll, wenn auch ab und zu eine Herausforderung. NĂ€mlich dann, wenn wir unter umgestĂŒrzten BaumstĂ€mmen oder Wurzeln durchschlĂŒpfen mĂŒssen, wenn es doch sehr rutschig ist oder wenn man an komischen Löchern und Höhlen vorbei kommt, bei welchen man gar nicht wissen mag, wer oder besser gesagt was da wohnt.

Doch auch das ist ja noch ok, bis uns ein uns entgegenkommender Wanderer erzĂ€hlt, dass er gerade fast auf eine mittelgroße Schlange getreten ist, die aussah wie ein Ast. Ab diesem Zeitpunkt haben wir den Boden bei jedem Schritt doch etwas genauer beobachtet als zuvor.

Ich kann nur grob schĂ€tzen, wie viele Kilometer wir heute gelaufen sind. Aber ich spĂŒre meine Knochen und Muskeln doch ganz gut heute. Naja, nach ca. 5 1/2 Stunden und geschĂ€tzten 6km darf das wohl auch so sein. Fazit: hier ist es doch nicht so schrecklich; wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, ist es sogar ganz schön hier.

Wort des Tages: Jungle-Walk


Sep 16 2009

Dienstag, 15.09.09 Tanah Rata (Cameron Highlands, Malaysia)

Nach einem Basic-FrĂŒhstĂŒck im Reggae Guest House geht unser Weg wieder einmal zum Busbahnhof. Um 12:45 Uhr sollen wir uns dort einfinden, um den Bus um 13:00 Uhr nach Tanah Rata in den Cameron Highlands zu nehmen. Mit einer halben Stunde VerspĂ€tung fĂ€hrt der Bus los. Gut 4 Stunden dauert die Fahrt und gut die HĂ€lfte davon kĂ€mpft sich unser Bus in strömendem Regen die Berge hinauf ĂŒber enge Serpentinenstraßen. Hm, es regnet ganz schön stark. Sollte uns das beunruhigen? Eigentlich wollten wir hier doch ein paar schöne Tage mit Hiken und Wandern im Dschungel verbringen, die Teeplantagen bewundern
Aber ob das bei diesem Wetter ĂŒberhaupt möglich ist? Mal sehen. Ein Plan B wĂ€re aber wahrscheinlich nicht verkehrt, fĂŒr alle FĂ€lle


In den Cameron Highlands, genauer gesagt in StĂ€dtchen Tanah Rata angekommen, werden wir von FatherÂŽs Guesthouse, unserem Hostel, abgeholt und zu unserer Unterkunft gebracht. Wir haben sogenannte “Nissen Huts” gebucht. WellblechhĂŒtten.

Und wie wir auf einen Blick gemerkt haben, ist das wirklich absolut low low low budget. Ein fast kaputtes Bett, das an die Wand gelehnt bleiben muss, damit es nicht auseinander fÀllt, mit einer durchgelegenen Matratze, erwartet uns.

Fenster, die nicht zugemacht werden können, weil sonst die einzelnen Scheiben rausfallen gehören auch zur Ausstattung. (Stefan hat an der “Rezeption” Klebeband bekommen, damit er es richten kann. Auch eine Art von Beschwerdemanagement, oder?)

Zugegeben, ich bin bei diesem etwas tristen Anblick ein wenig – sagen wir irritiert. Aber erst mal die sanitĂ€ren Anlagen ansehen. Ja und nun bin ich wirklich das erste Mal auf unserer Reise geschockt. “Einfach” beschreibt das hier nicht wirklich treffend sondern schmeichelt dem Ganzen eher noch!

Als mir dann auf dem Klo auch gleich noch eine Spinne am Hintern vorbeikrabbelt, bin ich den TrÀnen nahe! Und Stefan muss beruhigen und trösten.

Wir laufen dann im Regen erst einmal durch das StĂ€dtchen und beschließen dann, im Guesthouse etwas zu essen. Auf unsere Nachfrage erfahren wir ĂŒbrigens, dass fĂŒr heute Nacht ein Upgrade in ein besseres Zimmer, die es hier durchaus auch gibt, nicht möglich ist. Ausgebucht, volles Haus.

Aber wir können gerne morgen noch einmal nachfragen. Ok. Das ist also die Situation. Eine Nacht low low low budget-Übernachtung ist unumgĂ€nglich!

Wir loggen uns noch kurz ins Internet ein und schauen, wie wann und ob wir von hier “flĂŒchten” können. Aber alle Alternativen (Thailand, kleine Inselchen etc.) scheitern entweder an ausgebuchten FlĂŒgen oder miserablen Wettervorhersagen.

So gehen wir in unsere WellblechhĂŒtte und mĂŒmmeln uns in unsere SchlafsĂ€cke, denn hier ist es ganz schön kĂŒhl.

Wort des Tages: Regen-Frust


Sep 14 2009

Montag, 14.09.09 Kuala Lumpur (Malaysia)

Wir haben wohl schlecht recherchiert. Wir wir feststellen mussten, ist die Auffahrt zur BesucherbrĂŒcke der Petronas-Twin-Towers ausgerechnet immer montags geschlossen. Wir wollen aber dennoch dorthin fahren und entscheiden uns fĂŒr ein U-Bahn Ticket, da der Bahnhof ganz in der NĂ€he unseres Hostels liegt. 4 Haltestellen legen wir in einem – wohl typisch asiatisch ĂŒberfĂŒllten –Zug zurĂŒck und ich bin froh, als ich wieder aussteigen durfte. Weiterlesen


Sep 14 2009

Sonntag, 13.09.09 Kuala Lumpur (Malaysia)

Plötzlich werde ich wach. Etwas tropft in mein Gesicht und es ist heute irgendwie sehr laut, lauter als sonst in der Nacht
 Tropf, und schon wieder werde ich nass. Völlig aus dem Tiefschlaf gerissen dauert es eine Weile, bis ich all diese Informationen verarbeiten kann. Doch als es dann donnert und blitzt habe auch ich begriffen, dass es wohl gerade ein ziemlich heftiges Gewitter hat und es offensichtlich in unser Zimmer regnet. Und zwar auf mein Bett, auf mich! Und das um 03:00 Uhr in der Nacht. Der Stefan ist so lieb und organsiert einen Eimer, um das Regenwasser aufzufangen und dann schieben wir noch das Bett ein StĂŒckchen weg, so dass ich wieder “trocken gelegt” bin und weiterschlafen kann.

Recht zeitig stehen wir dann am nĂ€chsten Morgen auf (das Gewitter ist zum GlĂŒck vorbei!), denn wir wollen ja den Bus nach Kuala Lumpur nehmen. Inzwischen sind wir auch schon ganz routiniert im Rucksack packen und das dauert auch gar nicht mehr so lange. Wir verabschieden uns also von Raymond und Fran & Ross und kehren – von guten WĂŒnschen der 3 begleitet- Melakka den RĂŒcken.

Heute haben wir GlĂŒck. Wir mĂŒssen nicht lange auf den Townbus zum Bahnhof warten und auch dort können wir ein Ticket kaufen fĂŒr den Bus nach Kuala Lumpur, der schon 10 Minuten spĂ€ter losfahren soll. Die 2-stĂŒndige Fahrt verbringe zumindest ich fast komplett schlafend. Und dann sind wir in der riesigen Stadt Kuala Lumpur angekommen. Unser Hostel liegt (mal wieder) in China Town und wir finden ohne grĂ¶ĂŸere Probleme dorthin.

Der erste Eindruck des Reggae Guest House ist top.

Tolles Zimmer (wenn auch ohne Fenster, aber das macht nichts), sauberes gemeinschafts Bad und Klo und als Willkommensgruß 2 Becher Instant-Nudeln zum Aufkochen. Dieser Snack kommt uns doch gerade Recht.

Ansonsten ist der Tag heute “unspektakulĂ€r”. Wir haben viel damit zu tun, die nĂ€chsten Tage und unsere Fahrt bzw. Aufenthalt in den Cameron Highlands und Perhentian Islands zu organisieren und zu planen, und auch der Blog und die Pflege der Fotogallerie kostet uns nicht wenig Zeit. So gab es dann noch Abendessen in der im Lonely Planet erwĂ€hnten Reggae-Bar, die uns enttĂ€uscht weil maßlos ĂŒberteuert und nicht wirklich lecker.

So, und jetzt mĂŒssen wir unsere Stadttour fĂŒr morgen planen, denn am Dienstag wollen wir ja schon wieder weiter und der Tag morgen will genutzt sein.

Wort des Tages: Programmplanung


Sep 12 2009

Samstag, 12.09.09 Melakka (Malaysia)

Unser letzter Tag in Melakka. Heute haben wir geplant, die Butterflyfarm und die Krokodil-Farm anzusehen. Da das mit der Busverbindung dorthin aber nicht so geklappt hat, haben wir uns spontan um entschieden und sind zum Zoo gefahren.

Hier ist ja gerade Nebensaison, und so waren wir zwar nicht ganz alleine im Tierpark, aber doch mit nur sehr wenig anderen Besuchern. Der Standard der Tiergehege ist schon um einiges geringer als bei uns, sodass mir der Elefant, der alleine im Gehege angebunden war, verzweifelt versuchte, sich von seiner Kette zu befreien und geschrien hat, schon sehr leid getan hat.

Wir haben knapp 3 Stunden im Zoo verbracht und haben uns dann wieder auf den RĂŒckweg gemacht.

Denn wir mussten noch unsere WĂ€sche abholen, die wir am Vormittag in einer indischen WĂ€scherei hier im Viertel abgegeben hatten. Schön zusammengelegt haben wir unsere WĂ€sche also in Empfang genommen und dann gleich im Rucksack verstaut. Jetzt sind wir also erst einmal wieder fĂŒr ein paar Tage versorgt mit frischer (und gut riechender) WĂ€sche.

Abends haben wir im Geographer Cafe noch Fran und Ross getroffen, 2 Traveller, die ebenfalls in unserem Guesthouse wohnen, bereits seit 4 Monaten unterwegs sind und noch 6 Monate vor sich haben. Ein paar wertvolle Tipps haben wir bekommen und werden unseren Malaysia-Aufenthalt nun wohl um eine Destination, nÀmlich die Perhentian-Islands, erweitern. Und unsere restlichen Singapore-Dollars haben wir bei den Beiden gegen ein paar Thai-Baht eingetauscht.

Morgen geht es nun also weiter nach Kuala Lumpur, wo wir wahrscheinlich bis Dienstag bleiben werden. Mehr dazu gibts dann morgen!

Wort des Tages: Elefantenjammer